PERE UBU

Pennsylvania

Was soll man eigentlich noch über die Sorte Legende schreiben, der David Thomas, Alleininhaber von PERE UBU, höchstwahrscheinlich angehört? Daß sein was weiß ich wievieltes Album schlechter oder besser als die anderen ist, ist eine völlig ungeeignete Kategorie, um der eigentlichen Idee hinter PERE UBU auf die Spur zu kommen.

PERE UBU als bereits Mitte der 70er aktiven wichtigen Wegbereiter für Punk und New Wave zu bezeichnen, ist sicherlich legitim, aber läßt sich im nachhinein immer so leicht in bestimmte Entwicklungen hinein interpretieren und ist inzwischen auch nur noch so schwer nachvollziehbar.

Klar ist aber, daß sich Thomas ein lauschiges Plätzchen im Extrem-Rock-Bereich eingerichtet und da auch seine ganz persönlichen Standards definiert hat, die er auf seinen letzten Platten variiert oder sogar weiterentwickelt hat.

Natürlich führt dieses Streben nach Originalität und Neuem manchmal zu etwas infantilen Ergebnissen, landläufig als Minimalismus bezeichnet, was aber "Pennsylvania" noch lange nicht zu einem schlechten Album macht.

Inzwischen ist zwar selbst bei Thomas ungefähr klar, was er beabsichtigt und auf welchem Weg er dieses Ziel erreicht, die grundsätzliche Herangehensweise ist und bleibt aber nach wie vor absolut faszinierend und mitreißend.

Thomas' Songs schälen sich aus minimalen, monoton aneinandergereihten Ideen heraus, deren Magie in ihrer Wiederholung und unmerklichen Veränderung liegt. Das Ganze bleibt immer ruhig und entspannt, wird aber nie langweilig oder unhörbar.

Es gibt nur wenige Musiker, denen es ähnlich wie Thomas gelingt, mit einem solch abstrahierten Musikverständnis und einer Abkehr von herkömmlichen Songschemata eine so spannende und dichte Atmosphäre zu erzeugen – man muß sich nur drauf einlassen können.