SHELLAC

Terraform

Same procedure as every year... SHELLAC bringen ihre Platte raus - es ist ja erst ihr zweites Album! - und die Gesetze der Tonträgerindustrie werden ausser Kraft gesetzt. Es gibt von dieser Platte keine Promoexemplare (und ich hab' doch eines...), keine Anzeigen, kein gar nix.

Verweigerung ist angesagt, und dieses Understatement seitens des Dreiers bestehend aus Steve Albini, Bob Weston und Todd Trainer setzt sich auch im Artwork fort, denn auf dem gesamten Klappcover - auf der Rückseite das Foto eines Teiches, vorne und innen drin Weltraumphantasien aus den Fünfzigern - gibt es keinen einzigen Buchstaben, nichts, was darauf hinweist, mit wem oder was man es hier zu tun hat.

Das heisst doch, eine Plastikhülle gibt es, die auf einem Sticker den Bandnamen - SHELLAC - und den Albumtitel - "Terraform" - verrät sowie den Handel mit einem lebensnotwendigen Barcode versorgt.

Sämtliche relevanten Angaben über das Was, Wann und Wo finden sich in bescheidener, kleiner Schrift auf dem Inner-Sleeve, das dazu dient, das 180 g schwere audiophile Vinyl aus dem EMI-Plattenpresswerk in London zu schützen.

Die Aufnahmen des neuen Albums - die LP erschien im Februar, die CD kommt erst im Mai - entstanden bereits 1995 und 1996, womit SHELLAC wohl beweisen wollen, dass sie alle Zeit der Welt haben und sich komplett aus der Normalität des Musicbiz ausklinken können.

Und ja, das geht, denn SHELLAC - ob sie es wollen oder her nicht - sind Kult, ihnen wird aller verziehen, obwohl es natürlich bei dieser Platte nichts zu verzeihen gibt. Womit wir beim wichtigsten Aspekt wären, der Musik.

Aber ich glaube, da schweige ich besser, denn SHELLAC sind SHELLAC sind SHELLAC, und wenn sie wollten, dass jemand was über ihre Musik sagt oder schreibt, gäbe es wohl auch Promo-Exemplare.

Deshalb zitiere ich auch nur den kurzen Satz, der nach vielen Ausführungen zu Aufnahmeort, Verpackung etc. auf dem Info steht, unter "Musical Information": "There is more "singing" on this one".

Ja.