DISCIPLINE

Love Thy Neighbor

Habe ja lange überlegen müssen, ob ich diese CD aus der Hülle nehmen darf. Der ersten Vorfreude, die der Erhalt des nunmehr fünften Werkes der Holländer bewirkte, war nämlich schon mit dem Öffnen der Hülle ein unbeschreibbares Angstgefühl gefolgt.

Mein Gott, können die Fünf vorwiegend kurzhaarigen Disziplinierer in ihren Bomberjacken böse gucken. Nachdem ich dann aber die Courage aufgebracht hatte, diese CD meinem Computer zum Verzehr anzubieten, hab ich es keine Sekunde bereut.

Getreu dem schon auf "Nice guys finish last" eingeschlagen Weg scheinen die HC-Roots der Band nur noch unterschwellig durch und sind durch sehr eingängigen Mitgröl-Streetpunk ersetzt wurden.

Trotz einer doch stark Heineken-lastigen Stimme klingt Sänger Joost überwiegend melodisch, wie beim heraustechenden "Rejects of Society", "Fuck you anyway" könnte hingegen auch von Roger Miret geschrieben sein und hört sich ein wenig wie schon hundertmal dagewesen an, ist aber trotzdem nicht langweilig.

Textlich bleibt die Band hauptsächlich im Hooligan-/Proletarier-/Skinhead-Milieu, also wird auch hier die "Zielgruppe" nicht enttäuscht. Ein durchaus gelunges Werk aus Holland, welches auch nach wiederholtem Anhören nicht uninteressanter wird.

Bleibt nur die Frage, warum die Jungs so böse gucken.