WEEZER

s/t CD

Damals bin ich einem Freund ins Rad gefahren, er war schuld. Mein Papa hat die Versicherung bezahlt. Das hat den Papa von meinem Freund gefreut, deshalb hat er seinem Sohn gesagt, dass dieser mir eine CD kaufen solle.

Ich bin mit ihm an einem sonnigen Samsag in den größten Supermarkt im Zentrum gefahren und hatte freie Auswahl. Meine Wahl fiel auf WEEZER, die Blaue, hinaus. Damals stand der Sommer gerade vor der Tür, heute auch und WEEZER nach fast fünf Jahren Wartezeit mit einem neuen Album.

Diesmal ist es nicht blau, sondern grün und wieder titellos. Ansonsten ist vieles beim alten geblieben, klammert man das (ebenfalls großartige) zweite Album "Pinkerton" aus. Wieder gibt es zehn Songs, was bei WEEZER ja schon fast Tradition zu sein scheint.

Alle sind sehr kurz, zwischen zwei und drei Minuten, kein "Only in dreams" Epos in Sicht. "Pinkerton", so gab Rivers Cuomo zu Protokoll, sei Problembewältigung und ein sehr persönliches Album gewesen.

Nun scheinen die Probleme bewältigt und man nimmt sich wieder dem schnörkellosen College-Rock des Debüts an. Alles ist wieder so wie die meisten WEEZER am liebsten mochten: Fette Bratgitarren treffen auf die unverwechselbare schelmische Naivität, die wir an WEEZER so lieben.

Wer keine Überraschungen erwartet, wird nicht enttäuscht werden. Nach etwa drei Hördurchgängen ist der Verstand gelähmt ob zahlreicher Ohrwürmer die sich konstant in das Unterbewußtsein nagen und einem ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubern.

Jetzt kann der Sommer kommen, der Veröffentlichungstermin für das Album könnte nicht besser liegen. Allerdings ist Vorsicht geboten. Mit "Hash Pipe" dem WEEZER-untypischsten Song des Albums, gibt es zwar eine Single, aber eigentlich ist kein wirklich potentieller Hit unter den Songs vertreten, kein zweites "Buddy Holly" oder "Say it ain´t so".

Aber das sollte egal sein. Das Album ist ein angenehm beschwingter Spaß, der ideale Begleiter für die Sommerzeit.