POTHEAD

Desiccated Soup CD

Soll noch mal einer behaupten, Kiffer seien tranig und würden nichts geregelt bekommen. Das letzte Album von POTHEAD, den in Berlin lebenden Seattle-Exilanten, ist noch ofenwarm, da gibt's schon ein neues Meisterwerk, das für die korrupte Presse zudem als Pothead Buzz Box erschienen ist.

In einer geschmackvollen Pappbox gibt's neben der CD eine Million Aufkleber, ein nettes Foto der Jungs, ein POTHEAD-Feuerzeug sowie einen POTHEAD-Joint, über dessen Inhaltsstoffe ich mir bislang allerdings noch keine Klarheit verschafft habe.

Dermaßen eingestimmt lausche ich den Klängen auf dieser CD natürlich mit noch größerer Begeisterung, und stelle fest, daß mich auch das dritte Album des Berliner Trios vollauf begeistert: Wuchtiger Seventies-Rock ist angesagt, was zugegebenermaßen nach jeder Menge Langeweile klingt.

Doch halt, POTHEAD sind keine schmerbäuchigen Retro-Pfeifen, sondern hauchen den heute von Millionen Bands recycelten, nach Jeansjacken und Schlaghosen riechenden Klängen neues Leben ein.

SOUNDGARDEN haben das zu Beginn ihrer Karriere ganz ähnlich gemacht. Das Ergebnis ist grandioser Schweinerock, staubtrocken und knochenhart gespielt, mit einem brillanten Sänger und Gitarristen in Personalunion.

Auch das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt bei 15 Songs in 55 Minuten.