HOEK

Alt 157 CD

Es fällt mir nicht ganz leicht, diese Platte zu besprechen und zwar aus dem Grunde, weil Sänger und Gitarrist Robin mein Ex-Arbeitkollege ist. Der mag Stoner-Rock wie kein zweiter, ganz besonders die HEADS, was man bei HOEK nicht unbedingt raushört, dafür ist das Solinger Trio nicht psychedelisch genug.

Auf "Alt 157" haben die drei elf Songs zusammengepackt, die nicht alle neu sind, zumindest kommt mir der Opener "Your Ocean" verdächtig bekannt vor, ich könnte schwören, dass der Song bereits auf der Debüt-Split-EP mit den Kollegen von BIJOLA vertreten war.

Geboten wird also handfester Stoner-Rock, auch wenn Robin diesen Begriff nicht so gerne hört, aber man muss dieses Genre doch irgendwie bezeichnen. Okay, HOEK nennen ihren Sound "Overdrive-Session-Rock".

Schön, aber wenn ich kein Info hätte, wüsste ich natürlich nicht, dass die so was machen, also beharre ich auf Stoner. Jetzt habe ich schon so viel geschrieben, aber noch nix kritisiert. Ich trau mich halt nicht.

Ich meine, die Platte klingt eben genau so, wie sie klingen sollte, wie man es von jemandem erwartet, der den ganzen Tag Stoner-Rock hört. Ja ich weiß, manchmal ist Robin auch nach PORTISHEAD oder NOFX-live oder so was, aber diese musikalischen Vorlieben kann ich nun wirklich nicht ausmachen.

Ausmachen kann ich jedoch, nun ja, KYUSS eben, auch wenn Robin es hasst, wenn ständig jeglicher Stoner-Rock mit KYUSS verglichen wird. Deshalb gebe ich zu meiner Entschuldigung noch an, dass ich AWESOME MACHINE, PAWNSHOP, DOZER, ALABAMA THUNDER PUSSY oder sonst was auch raushöre - die klingen ohnehin alle sehr ähnlich.

Klar, Robin würde das von meinen Pop-Punk-Helden natürlich auch sagen, aber sind wir doch mal ehrlich: Der gemeine Stoner-Rocker ist nicht gerade ein großer Freund von Fortschritt und Weiterentwicklung! Na klar, Stoner ist geiler Wichs-Rock, da kann man endlich mal alle Effektpedale zum Einsatz bringen, da dürfen Haare geschüttelt werden und da muss der Gesang nicht schön, nur kräftig sein.

Und ja, all dies trifft auf HOEK zu. So, jetzt habe ich mich doch davor gedrückt zu sagen, das HOEK eben Stoner-Durchschnittsrock machen, ich hoffe, dass die Jungs das nicht stört, denn ich glaube, dass die sowieso nix anderes machen wollen.

Und solange sie im Kreise der skandinavischen Verwandten immer schön auf Tour gehen, ist doch alles im Lot. Bis demnächst zum Interview, Robin.