KITTIE

Oracle CD

Vor knapp zwei Jahren glich es noch einer kleinen Sensation, dass vier kaum volljährige Mädels einen derart brachialen Sound auffahren können. "Spit", das Debütalbum der Teen-Sensation aus Kanada, schlug in manchen Magazinen wie eine Bombe ein, was wohl in erster Linie ausschließlich mit ihrem Geschlecht zu tun hatte.

Nüchtern betrachtet kam "Spit" kaum über das Mittelmaß heraus, da hauptsächlich New Metal-Klischees verbraten wurden, und das auch noch auf ziemlich plumpe Art und Weise. Hier ein bisschen KORN, dort eine Prise SLIPKNOT.

Mit "Oracle" lösen sich KITTIE zwar von diesen Stereotypen, aber besser sind die elf neuen Songs deshalb noch lange nicht. Man spürt förmlich, wie sich die Girls alle Mühe dieser Welt gegeben haben, um möglichst böse und fies zu klingen, was einer unfreiwilligen Komik nicht entbehrt.

Frontfrau Morgan röhrt und growlt wie ein Brunfthirsch auf der Death Metal-Pirsch. Erträglich sind KITTIE nur dann, wenn sie in melodischere Gefilde ("In Water", "Run Like Hell") abdriften - die Frau kann nämlich richtig gut singen, wenn sie denn mal will.

Schade, da wäre wesentlich mehr drin gewesen.