MELVINS / FANTÔMAS

Hostile Ambient Takeover CD

Die MELVINS waren eigentlich noch nie die kleine nette Rock'n'roll-Band von nebenan, nein, diese Musik war gefährlich und unberechenbar. Mit "Hostile Ambient Takeover" haben sie sich doch deutlich vom Sound alter Zeiten verabschiedet und sich dem sonstigen Output von Mike Pattons Ipecac-Label angepasst, bei dem man sich mittlerweile sowieso fragt, welche Drogen er genau konsumiert.

Ganz so unverdaulich wie die aktuelle FANTOMAS/MELVINS-Kollaboration ist diese Platte zwar nicht, aber der bekannte, doomige MELVINS-Gitarrensound wird zum losen Fragment, das sich zwar durch die Songs zieht, aber innerhalb schräger Breaks, abrupter Tempo-Wechsel und anderem geballten Irrsinn, den man noch ansatzweise wiedererkennt, nicht wirklich die Überhand gewinnt.

Die MELVINS zermalmen mit dieser Platte die Rockmusik der letzten 30 Jahre mit einer lässigen Handbewegung. Spätestens 1997 mit "Honky" hatte ich akzeptiert, dass die MELVINS auf ihre Art einfach eine geniale Band sind, und das können sie fünf Jahre später auch mit dieser Platte erneut untermauern, die mit einem 16-minütigen Monstrum von Song endet, eine schleppende, hypnotische Feedbackorgie, die nihilistischer nicht sein könnte.