MONKEY BOYZ

s/t CD-R

Seit 1996 sind die MONKEY BOYZ schon dabei, um vor Bildschirm und Tastatur ihre Songs zusammenzubasteln. Die auf der CD zu findenden 6 Stücke sind aber alles aktuelle Aufnahmen aus diesem Jahr, die sich durchaus hören lassen können.

Nach einem minimalistisch angehauchten Intro, das scheinbar aus billigsten Drumcomputer-Sounds und Hintergrundgeräuschen von Disneys Dschungelbuch besteht, geht es dann nach einer guten halben Minute auch los.

Dabei wird die Richtung des Duos eigentlich bereits mit den ersten Tönen klar, die MONKEY BOYZ liefern nicht den nächsten tanzbaren Electro-Hit, sondern beschreiten eher ruhigere Pfade. Trotz der entspannten und ruhigen, teils auch etwas melancholischen Grundstimmung die die Lieder verbreiten, haben sie auch einen gewissen, nur schwer darzustellenden Drive.

Auch sind die Stücke in sich sehr schlüssig, große Brüche oder Ungereimtheiten lassen sich über die gesamte Länge von gut 20 Minuten nicht feststellen. Entstanden sind die Songs alle am heimischen Computer, dabei wurde natürlich viel gesampelt, allerdings nicht einfach gesamte Melodien oder Beats übernommen, sondern nur einzelne Töne gesampelt, diese meist noch verändert und dann zu den entsprechenden Songs zusammengefügt.

Ein heilloses Durcheinander von verschiedenen Töne erwartet einen aber keineswegs, die Songs sind durchweg durchdacht arrangiert und bieten einen dichten Klang, wobei die Lieder meist von den bedächtigen Melodien und den ebenso gearteten Beats leben.

Bei all den kleinen Spielereien innerhalb der Lieder und der wirklich sehr gelungenen Ausnutzung der Stereoeffekte und der von verschiedenen Lautstärken, wodurch die Musik im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtig wird, sind die Songs durchweg noch sehr straight und verlieren sich nicht in endlos wiederkehrenden Loops.

Insgesamt ein sehr entspanntes Werk, welches die Electro-Grausamkeiten für Spex-Abonnementen außen vor lässt und ohne Probleme in einschlägigen Clubs als Begleitmusik für all die diskutierenden Kaffeetrinker laufen könnte.

Das Wagnis des fünften Songs, eine in Richtung Kinderlied tendierende Melodie mit einem Grindcore-Sample zu verbinden, wurde übrigens sehr interessant umgesetzt, übrigens einer von nur zwei Samples die unverändert übernommen wurden.