LORDS OF THE NEW CHURCH

The Lords Prayers I DoCD

Cool... Bei der Aufmachung mit dem schicken Grabstein auf dem Cover wird garantiert jeder Nachwuchs-Gruftie zugreifen. LORDS OF THE NEW CHURCH? War da mal was? Ja! Anfang bis Mitte der Achtziger nahm die Band um Stiv Bators von den DEAD BOYS, Dave Treguna von SHAM 69 und Brian James von THE DAMNED drei großartige Alben auf, hatte damit auch ziemlichen Erfolg und bewegte sich im Spannungsfeld zwischen Punk, Glam-Rock und Wave - eine stimmige Mischung und ich kann diese Alben nur jedem wärmstens empfehlen, was man von dieser Doppel-CD nicht gerade behaupten kann.

Außer für alleskaufende Debil-Total-Fans ist diese Zusammenstellung von okaynen Liveaufnahmen aus dem Jahre 1988 (mitgeschnitten in Stuttgart, Kassel und Bremen) sowie 1985 (Zürich) definitiv nicht zu empfehlen.

Live-Alben sind nun einmal in 99% der Fälle überflüssig bis beschissen, und wie gesagt, wer die Band bis heute nicht kennt und sich was von ihnen kaufen will, sollte sich um die Klassiker bemühen.

Erheblich besser als Disc1 mit den Shows von der Abschiedstour ist dann jedoch erwartungsgemäß der Mitschnitt von 1985. Damals waren Bators und Co. noch auf dem Gipfel ihrer Karriere, eine perfekt eingespielte Band, die außerdem, was nicht unwichtig ist, mit Mark Taylor einen Keyboarder mit dabei hatte.

Diese 17 Tracks, darunter "Methods to my madness", "Dance with me", "Open your eyes", Russian Roulette" und auch die ganzen anderen Klassiker, kommen den "echten" LORDS OF THE NEW CHURCH dann doch ziemlich nahe - und trotzdem: die Welt hat nicht auf diese CD gewartet.