SONGS FOR EMMA

Red Lies And Black Rhymes CD

Das neue Album der Band aus San Francisco gefällt mir sogar noch besser als das Debüt. Bei gleicher Besetzung - Labelboss Mike an der Gitarre, Craig O'Hara - richtig, der hat das "Philosophy Of Punk"-Buch geschrieben - am Bass, Diane am Schlagzeug und Tommy Strange an Gesang und Gitarre (ich sehe den Kerl förmlich vor mir, Bier in der Hand, dicke Brille, rotes Gesicht vom Trinken und sich aufregen, ist ein supernetter!) - haben sie sich noch ein gutes Stück gesteigert, ein Album aufgenommen, das musikalisch melodiöser Punkrock irgendwo zwischen SLF und THE JAM einerseits und US-Gitarrenrock andererseits ist und textlich den ganzen Arschnasen die Fresse stopft, die immer noch gerne alle "Amis" in einen Sack mit der Aufschrift "Patrioten" packen.

SONGS FOR EMMA sind immer noch und werden es immer sein: überzeugte Anarchisten, die ihre Instrumente beherrschen und deshalb nicht verfickten Crustpunkschrott spielen. Tommys Texte sind aggressiver, als die melancholischen Melodien glauben machen, sein rauhes Organ erinnert an LEATHERFACE, und dass die Musik nicht derber ist, ist nur Taktik...

Den Feind umschmeicheln und dann um so direkter treffen. Yes: schlaue Musik für schlaue Menschen, dabei aber den Bauch nicht außer Acht lassend. (39:42) (8/10)