CAVE IN

Antenna CD

Doch, man war schon etwas gespannt, was CAVE IN aus ihrem Majordeal machen würden, denn sie wären ja nicht die erste Band, die sich an den Möglichkeiten, die ein vervielfachtes Produktionsbudget bietet, verschluckt hätte.

Doch, wie erfreulich, CAVE IN unterscheiden sich mit ihrem neuen Album nicht wesentlich von ihrem Durchstarter-Longplayer "Jupiter" auf Hydrahead, und das hatte sich ja auch bei den beiden im Vorfeld erschienenen EPs abgezeichnet.

CAVE IN haben vielmehr den epischen Pathosrock, den sie mit "Jupiter" erstmals skizziert hatten, perfektioniert und es dabei geschafft, die Schmerzgrenze hin zum platten Mainstream-Hardrock nie wirklich zu überschreiten (diese Gefahr sah ich durchaus), sondern mit diesen Klischees nur zitierend zu spielen.

Und so klingt hier zwar so manches nach Achtziger-Hardrock, doch CAVE IN sind eben keine Spandex-Rocker, sondern Typen von Anfang, Mitte zwanzig, die nicht gezwungen waren, die Siebziger und Achtziger mit all ihren grausamen musikalischen Auswüchsen zu erleben und die deshalb ungezwungen zitieren können.

Dabei konnten CAVE IN produktionstechnisch aus dem Vollen schöpfen (was nicht gleichbedeutend ist mit Überproduktion!), haben sich in Sachen Songwriting austoben können und so ein Album geschaffen, auf dem etwa mit "Inspire", "Joy opposites" oder "Beautiful son" gleich mehrere richtige, schon nach dem ersten Hören hängen bleibende Hits enthalten.

Alles in allem ein richtig großer Wurf also, wobei ich mir aber trotzdem nicht so sicher bin, ob das hier wirklich massenkompatibel ist oder nur so wirkt. Time will tell... (56:19) (8/10)