CULT OF LUNA

The Beyond CD

Die nordschwedische Stadt Umea war Brutstätte für viele Bands, die mit ihrem Schaffen die musikalische Welt um einige Nuancen erweiterten und unübersehbare Spuren in ihrer jeweiligen Szene hinterließen.

Und aus eben dieser Heimat von REFUSED und MESHUGGAH kommt mit CULT OF LUNA nun eine weitere Formation, die in ihrem Genre neue Maßstäbe setzen könnte. Das Prädikat "Lärm als Katharsis", einst von NEUROSIS in andere Sphären entführt, ist auch für "The Beyond" die treffendste Umschreibung.

Dabei erforschen die sechs Musiker auf den neun überlangen Songs tatsächlich neues Territorium, welches man stilistisch durchaus in der Nähe ihrer Landsmänner von BREACH oder oben erwähnten Pionieren ansiedeln könnte.

CULT OF LUNA, entstanden aus den Ruinen der Hardcoreband ECLIPSE, legen nach einem Album auf Rage of Achilles sowie diversen Singles (u. a. auf dem renommierten Hydra Head-Label) mit "The Beyond" den bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere vor.

Und ehrlich gesagt, ich wüsste nicht, wie die Band dieses Monster noch übertreffen will. Ein Song wie "Receiver" (mit acht Minuten noch einer der kürzesten) nimmt mich mit seiner unbändigen Intensität schlichtweg gefangen, was sicherlich auch dem grandiosen Sound von Pelle Henricsson aus den Tonteknik-Studios zu verdanken ist.

Dank der stets präsenten Melodien und einiger sphärischer Passagen (man höre die unfassbaren Streicher in "The Watchtower"), die immer wieder hinter der gewaltigen Soundwand hervorluken, fühlt man sich als Hörer manchesmal an das wegweisende letzte Album von ISIS erinnert.

Mit "The Beyond" gelang CULT OF LUNA ein alles andere als leicht zu genießendes Meisterwerk, in das man sich bei entsprechender Stimmung aber fallen lassen kann, wie in kaum eine andere Scheibe dieses Genres.

Grandios! (74:58) (9/10)