ELIAS, HANIN

No Games No Fun CD

Aus dem einstigen bloßen Sublabel von Digital Hardcore Recordings ist seit kurzem ein eigenständiges Label mit Sitz in Berlin geworden, das sich um Künstler aus aller Welt kümmern will, die vor allem elektronische Musik machen, wobei ein Schwerpunkt darauf liegen soll, männliche Strukturen im Music-Biz aufzubrechen.

Hanin Elias (jahaaaa, die von ATARI TEENAGE RIOT) hat nun via Fatal, wo sie selbst wohl auch treibende Kraft ist, ihr zweites Solo-Album veröffentlicht, und das unterscheidet sich schon erheblich vom sonstigen DHR-Sound, denn digital ist das hier zwar, aber nicht Hardcore.

Und Miss Elias bringt ihre Stimme hier doch wesentlich variierter zum Einsatz als man das sonst so kennt, will heißen "less brüll, more sing". Die teils eigenen, teils aus fremder Feder (Alec Empire, Alexander Hacke, J Mascis, MERZBOW u.

a.) stammenden Kompositionen sind dann zwar gewohnt harsch, aber eben doch weit mehr als die Fortführung von ATR mit anderen Mitteln. In gewisser Weise hat Hanin Elias hiermit ihr Gegenstück zum letzten, ja auch sehr abwechslungsreichen und Genregrenzen überschreitenden Solo-Album von Alec Empire geschaffen - mit einem Ergebnis, das bisweilen auch an die von ihrer Attitüde und Herangehensweise sicher für Elias Vorbildcharakter ausübenden Platten von Lydia Lunch erinnert.

Und mir gefällt's! (7/10)