SULLIVAN, JUSTIN

- Navigating By The Stars CD, - Twilight Home MCD

Diesen Mann kann/sollte man durchaus kennen, hat er doch mit seiner Band NEW MODEL ARMY so was wie Alternativerock irgendwie erst aus der Taufe gehoben, früher noch mit einem starken Postpunkverständnis ausgestattet wie etwa auch KILLING JOKE.

Seit Mitte der 80er bis heute nahm man beharrlich Platten auf, ohne aber frühe Klassiker wie "No Rest for the Wicked" oder "The Ghost of Cain" (mit der ultimativen NMA-Hymne "51st State") toppen zu können.

Vor allem in den 90ern hatte man verstärkt das Gefühl, NMA würden überhaupt nur noch existieren, weil es Fans gibt, die nach ihren Platten verlangen. Jetzt tritt Sullivan das erste Mal solo unter seinem eigenen Namen an, was schon darauf verweist, dass es hier überwiegend leise, akustische Töne zu hören gibt.

Diese sympathischen, sparsam instrumentierten Folksongs klingen natürlich alle irgendwie nach NMA, sind in ihrer schlichen Schönheit aber überzeugender als das meiste Material, das man von Sullivan und seiner Band in den letzten Jahren geliefert bekam, auch wenn das nicht wirklich schlecht war.

Auf "Navigating By The Stars" (veröffentlicht auf seinem eigenen Label) präsentiert sich Sullivan jedenfalls als eine Art Van Morrison des Undergrounds und fährt gar nicht mal schlecht dabei, ebenso wie die Leute, die sich diese Platte in den heimischen Schrank stellen.

Begleitend gibt es noch eine Maxi mit zwei ganz schönen, nicht auf der Platte befindlichen Songs, einer davon live. (7/10)