ST. THOMAS

Hey Harmony CD

Man könnte zwar momentan den Eindruck bekommen, in Oslo würde es nur TURBONEGRO geben, aber zum Beispiel musiziert da auch ein 26-jähriger, ehemaliger Briefträger namens Thomas Hansen, der es in seinem Heimatland als Alternative-Country-Act zu einiger Bekanntheit gebracht hat.

Dessen erste Platte "I'm coming home" war bei mir nicht wirklich haften geblieben, aber mit "Hey Harmony" präsentiert er sich als norwegische Version von Neil Youngs akustischer, traditionellerer Seite, im Sinne von LAMBCHOP, den MOUNTAIN GOATS oder eines Will Oldham.

Und so wurde das Album sogar in Nashville zusammen mit Mark Nevers von LAMBCHOP aufgenommen, mit denen Thomas in Europa auch auf Tour war. Auch wenn Hansen vielleicht nichts wirklich neues zu bieten hat, besitzen seine Songs eine angenehme Euphorie und Frische, die sich direkt auf den Hörer überträgt.

Vielleicht ist es auch nur die ehrliche Attitüde seiner Songs und sein völlig aggressionsfreier Gesang, die dem Titel "Hey Harmony" gerecht zu werden versuchen, und diese Platte zu einer der schönsten und anspruchsvollsten im momentanen Singer/Songwriter-Bereich machen - und dann kommt sie noch nicht einmal aus den Staaten.

(8/10)