M.O.D.

The Rebel You Love To Hate CD

Oh Oh, Billy Milano strikes back. Der kleine, etwas beleibte New Yorker hat ein paar Kumpels um sich gescharrt, um eine neue M.O.D.-Platte einzuspielen. So weit, so gut. Nur habe ich zu Herrn Milano ein etwas gespaltenes Verhältnis.

Und das liegt nicht nur daran, dass er, wie ja so einige andere Vertreter des NYHC auch, zu manchen Themen eine etwas konservative Meinung vertritt und auch gerne mit patriotischem Blabla hausieren geht, sondern an seiner musikalischen Karriere.

Die mit Schlagzeuger Charlie Benante und Gitarrist Scott Ian von ANTHRAX sowie Bassist Danny Lilker von NUCLEAR ASSUALT (und später BRUTAL TRUTH) 1985 als S.O.D aufgenommene Platte "Speak English Or Die" ist für mich der beste Crossover aus Hardcore und Metal, der je gemacht wurde.

Ein Meilenstein mit großartiger Musik und extrem coolen und witzigen Texten. Gerade wegen diesen Texten sind S.O.D. und später auch M.O.D. zwar desöfteren angemacht worden, von wegen reaktionär, rassistisch, patriotisch und so weiter, vergessen wurde aber immer die Ironie, die dahinter stand.

Verfasst wurden die Texte von Scott Ian, dem man nun wirklich keinerlei rechten Tendenzen nachsagen kann. Von ihm stammte auch der Text zu "Aren't you hungry", einem Song über die sogenannte Dritte Welt mit der Zeile "Let them die hungry, so I can breathe their air", der auf dem M.O.D.-Album "USA for M.O.D." zu finden ist und, so viel ich weiß, für die zweite S.O.D.-Platte geplant war, die dann aber erst 1999 erscheinen sollte.

Nun ging aber Billy Milano, meiner Meinung nach, jegliche Ironie ab, vielmehr kamen seine Sprüche eher ernst gemeint rüber. Und die Musik von M.O.D. war auch nur ein Abklatsch von S.O.D., uninspiriert und langweilig.

Das ist auch das Hauptproblem von "The Rebel You Love To Hate": die Platte ist musikalisch einfach schlecht und öde, auch wenn manche Ideen eigentlich gar nicht mal so mies sind. Milano hat den Versuch gewagt, sich über andere Bands und Musikstile lustig zu machen, was aber zum Beispiel bei "De Men Of Stein" voll in die Hose gegangen ist: eine bestimmt gut gemeinte und im Prinzip großartige RAMMSTEIN-Verarschung, die aber leider nicht gut umgesetzt wurde.

und eher wie typischer NY-Metalcore mit Pathos-Melodie und Keyboard-Spielereien klingt. Der auf Eminem gemünzte Song "Wigga" zündet ebenfalls nicht. Auch die restlichen Songs kranken an der Umsetzung.

Die Verarschungsversuche sind einfach überhaupt nicht witzig, und klingen auch noch alle nach dem selben langweiligen Metalcore, den M.O.D. schon immer gemacht haben. Nee nee, das braucht kein Schwein.

(54:51)