EPHEL DUATH

The Painter's Palette

Unglaublich! Das sollen die italienischen Schwarzmaler sein? Mastermind Davide Tiso versammelte solch illustre Musiker wie einen 47-jährigen Jazzlehrer und andere ambitionierte "Nichtmetaller" um sich und jammte mit denen ein Jahr im Studio rum und was kam dabei raus? Ein wirklich grandioses Monument avantgardistischer Musik, welche sich aus den Spielarten Metal, Jazz und Hardcore bedient und mit Trip Hop-Einsätzen liebäugelt.

Hierbei handelt es sich um ein vortreffliches Konzeptalbum, dessen Songs jeweils einzelnen Farben gewidmet sind, und genauso wie die einzelnen Farbtöne ist jeder Ton wieder ein anderer, völlig unterschiedlich zum vorherigen Stück.

Von brachialen Saxophonorgien à la John Zorn bis hin zu sphärischen Spielereien und zum absoluten tighten Krach ist alles dabei, was ein anspruchsvolles Gehör mit genügend visueller Fantasie erwarten kann.

Die fünf Italiener malen förmlich Musik, was man von der ersten Sekunde an spürbar merkt. Trotz allem kreativen Chaos bleibt ein roter Faden vorhanden, nicht nur wegen den allesamt fabelhaften Instrumentalisten die allesamt Meister ihres Fachs sind, sondern vorallem auch durch das perfekt harmonisierende Schrei-Gesang-Duell der Herren Lorusso und Tolomei.

Es wird einem sehr schwer gemacht diese Platte zu kategorisieren und ich muß dem Platteninfo recht geben: EPHEL DUATH haben mit ihrem aktuellen Meisterwerk ein neues Genre erfunden. Vielleicht könnte man grob dieses Monument als DILLINGER ESCAPE PLAN meets MARDUK meets NAKED CITY meets MOGWAI meets...

nein, unmöglich. Reinhören ist Pflicht! "The Painter's Palette" ist die kreativste und abwechslungsreichste Platte, die mir seit langem untergekommen ist und schon jetzt das Album des Jahres! Wer auch nur annährend Ahnung hat von Musik wird mir Recht geben müssen.

(8/10)