D.O.A.

Hardcore 81 CD

Wer sie nicht längst hat: jetzt kaufen! Die beiden ersten Alben der wichtigsten und dienstältesten kanadischen Punk/Hardcoreband wurden just neu aufgelegt, die eine, das Debüt "Something Better Change" von 1980, auf dem von Sänger Joey "Shithead" Keithley betriebenen Label Sudden Death, die andere "Hardcore 81" von 1981, als Lizenz von Coretex Records aus Berlin.

Und das verblüffende ist, dass D.O.A. sich über die Jahre nicht wirklich verändert haben. Konstante Größe in der Band ist natürlich Frontmann Joey, der sich wie sein Kollege Jello Biafra über all die Jahre nie den Schneid und seine politischen Überzeugungen wie auch D.I.Y.-Attitüde hat abkaufen lassen, der sich damals wie heute aktiv politisch engagiert und dadurch sich selbst und dem, wofür die Hardcore-Szene 1981 stand, immer treu geblieben ist.

Und schon beim ersten Album ist der typische D.O.A.-Sound klar erkennbar: rauh, rockig und eher mid-tempo, woran sich bis heute außer der Produktion kaum was verändert hat. Damals übrigens noch in der Band: ein gewisser Chuck Biscuits als Drummer, der später bei BLACK FLAG, SOCIAL DISTORTION und DANZIG spielte ...

Mit dem Titel von "Hardcore 81" griff die Band dann auf, was ihr in diesem Jahr auf Tour in Kalifornien begegnete, nämlich eine neue, politisierte Szene, die irgendwer mit dem Begriff "Hardcore" belegt hatte - schön, wie Joey das im Booklet zur CD erklärt.

D.O.A. präsentieren sich hier dann auch etwas schneller und giftiger als noch beim Debüt, weshalb mir ihr zweites Album doch ein gutes Stück besser gefällt - zeitloser Punkrock, der auch nach über 20 Jahren kein Stück antiquiert wirkt.

Schön: Als Bonus gibt's noch die Tracks der 1984 erschienenen 4-Song-7" "The Winter Of Discontent", die aus einer Peel-Session entstanden war und den streikenden Bergarbeitern in England, Polen und Südafrika gewidmet war - daher auch die Songs "General strike" (bis heute einer der D.O.A.-Hits) und "Race riot".

Witzig: Statt Keithley steht hier zweimal Keighley. Essentielle Platte. (39:07/28:53) (7/9)