Mir war Michael Yonkers bislang nur in Form zweier Releases auf Get Hip begegnet, doch erst als diese CD lief, die Wiederveröffentlichung eines 1968 aufgenommenen Albums, wurde mir die Genialität dieses Mannes bewusst.
Unglaublich, was der Mann, der damals wie heute in Minneapolis lebt, an eigenwilliger Musik aufgenommen hat, eine wilde, mitreißende Mischung aus Klangexperimenten mit selbstgebastelten bzw.
modifizierten Instrumenten und handgeschraubter Aufnahme- und Effektgerätschaft, irgendwo zwischen CAPTAIN BEEFHEART, Zappa und PINK FLOYD, wobei mich manche, gerade die psychedelischeren Aufnahmen, auch an das erinnern, was Nick Saloman unter dem Namen BEVIS FROND macht.
Eine wirklich eigenwillige Art Musik zu machen, die zu Beginn die großen Labels interessierte, während Yonkers, der bis heute stark an einer Rückenverletzung aus dem Jahre 1971 leidet, in den Siebzigern seine Platten auf dem eigenen Label veröffentlichte.
Eine außergewöhnliche Platte, die klanglich wie in der Umsetzung verblüffend frisch wirkt - und nicht wie eine, die vor 35 Jahren eingespielt wurde. (48:17) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller