GRANDPABOY

Dead Man Shake CD

Der musikalische Output des REPLACEMENTS-Kopfes Paul Westerberg war in den letzten Jahren doch äußerst durchwachsen, sieht man mal von seinem unterbewerten, exzellenten Doppelpack "Stereo/Mono" aus dem letzten Jahr ab, wo Westerberg sein bekanntes Songwriting auf ein mageres Skelett und fragmentarische Songs reduzierte, und so gut wie schon seit Jahren nicht mehr klang.

"Mono", der "punkige" Teil dieses "Doppel-Albums", war unter dem Namen GRANDPABOY veröffentlicht worden, unter dem Westerberg auch sein Debüt für Fat Possum aufnahm. Eine bluesige, Country-lastige Rock'n'roll-Platte, durchaus vergleichbar mit dem letzten 20 MILES-Album, und wie bei Fat Possum nicht anders erwartet, sehr Roots-mäßig eingespielt und produktionstechnisch dem sonstigen Output des Labels angepasst.

Westerberg klingt deshalb noch lange nicht wie ein Schwarzer, genauso wenig wie die BLACK KEYS oder eben 20 MILES, aber das richtige Feeling kann man ihm dennoch nicht absprechen. Die Fachpresse fragt sich allerdings, was der Mann uns damit sagen will, wenn er so in traditionellem Liedgut herumwühlt, aber das kann einem eigentlich egal sein, wenn man hört, wie viel Spaß er an seinen eigenen und fremden Songs zu haben scheint.

"Dead Man Shake" stellt eigentlich noch eine Steigerung zu "Stereo/Mono" dar, da es hier nicht ausschließlich das Westerberg-typische Songwriting gibt, sondern ein breites Spektrum amerikanischer Roots-Musik.

Nennen wir das der Einfachheit halber einfach mal Rock'n'roll! (9)