MODEY LEMON

Predator MCD

Ach, ihr lieben Label-Leute ... Wie kann eine 4-Song-CD-EP die "Debüt-Single" einer Band sein, wenn die vorher schon ein Album gemacht hat? Mal so rein logisch gesehen? Eben. Das Debüt erschien letztes Jahr auf dem in der Heimatstadt der Band ansässigen Label A-F Records und war ein eher ungewöhnlicher Release, denn vom "typischen" A-F-Punkrock war/ist hier nichts zu erkennen.

MODEY LEMON, die mit dieser EP und dem Ende März erscheinenden Album auf Mute gelandet sind, erweisen sich erneut als sperrige, eigenwillige Genrevertreter, sind einerseits laut und grob und brachial, andererseits ungewöhnlich in ihrer sehr rhythmischen Reduziertheit, die ihre Songs statt straight durchgerockt eher spastisch und abgehackt wirken lässt.

Dazu kommt der gelegentliche Moog-Einsatz, so dass MODEY LEMON sich irgendwie zwischen Retro-Rockern mit Vorliebe für Klassiker wie MC5 oder STOOGES und neumodischen Krachmachern wie den LIARS, aber auch den reduzierten Garage-Abräumern WHITE STRIPES platzieren lassen.

Gerade der Opener "Predator" mit so einer gewissen stoischen SUICIDE-Ähnlichkeit sticht dabei heraus. Zwei Songs sind vom neuen Album, zwei nicht. (08/10)