OOIOO

Kila Kila Kila CD

Hinter dem etwas seltsamen Namen OOIOO verbirgt sich ein Projekt der BOREDOMS-Percussionistin Yoshimi - auf die sich übrigens der Titel des letzten FLAMING LIPS-Albums bezieht -, die hier allerdings auch singt und Gitarre spielt.

Die Erwähnung des Namens der japanischen Krach-Pioniere BOREDOMS dürfte deutlich machen, dass man hier ganz sicher keinen zuckrigen J-Pop vorgesetzt bekommt - wobei Pop hier in extrem mutierter Form natürlich auch eine Rolle spielt -, sondern radikalen, dynamischen Avantgarde-Jazzrock und noch viel mehr.

OOIOOs erstes Album erschien 1998 auf Kill Rock Stars, "Kila Kila Kila" ist Album Nr. 3, zumindest außerhalb Japans, und ein recht forderndes Hörvergnügen, da Frau Yoshimi auch vor extrem kakophonischen Klangattacken nicht zurückschreckt und ein gutes Maß an Hysterie in ihre Musik einfließen lässt.

Da ich für exzentrisches Zeug aus Japan immer was übrig habe, aber nicht nur deshalb, kann man Frau Yoshimi nur bestätigen, dass diese Platte einer dieser ziemlich bunten Paradiesvögel ist, der nicht auf einer theoretischen Ebene funktioniert, sondern auch wirklich abhebt.

Wer noch in Plattenläden mit echten Menschen geht, dem sei gesagt, dass OOIOO "oh-oh-eye-oh-oh" ausgesprochen wird, was sicherlich noch besser kommt, wenn man sich um eine möglichst japanische Artikulation bemüht.

(08/10)