V.A.

The Eastpak Resistance Tour Vol. 1 DVD

Wie sag ich es, ohne dass ihr jemanden losschickt, der mir den ein oder anderen Finger bricht? Nüchtern betrachtet sind acht Bands auf dieser Live-DVD zu sehen, 40 Songs (fünf pro Band) wurden von im November 2002 in Brüssel im Rahmen der "Eastpak Resistance Tour" aufgenommen.

Darüberhinaus gibt's dann noch Bonus-Kram, wie Livephotos, Playlists und Trailer. Mitgeschnitten wurde das Ganze übrigens von irgendwelchen MTV-Typen aus Belgien, was cool ist, denn obwohl wir eigentlich alle MTV hassen, so müssen wir uns doch immer wieder zugestehen, dass die Kameraführung einfach fett ist...

Die Bandreihenfolge fängt beim "Headliner" (brüll!) an, namentlich BIOHAZARD. Ich weiß nicht, vielleicht würde ich sowas verstehen, wenn ich auch aus dem tiefsten Ghetto in NY kommen würde, aber für mich sind und waren die stets lächerlich, schlecht und uninteressant.

Metal gemischt mit Hip-Hop, ganz weit weg von Hardcore, finde ich. Als nächstes AGNOSTIC FRONT. Besser, sogar viel besser. Zumindest musikalisch. Wieder die Flagge der USA auf mehreren Instrumenten zu sehen...

Ja Mensch, ich weiss, ich mag auch keine Menschen, die sich an "Kleinigkeiten" hochziehen, ich sollte mich mal locker machen und schließlich sind das doch Amis... Trotzdem macht sich bei mir einfach nur noch Kotzreiz breit, wenn ich sowas seh.

Schiebt euch eure Gitarren samt beschissenen Ami-Flaggen und all der Kacke, für die sie steht, bitte so weit in den Arsch, bis sie euch im Rachen stecken bleiben und ihr daran erstickt. Da scheint auch ein neues Unity-Ding am laufen zu sein, regelmäßig wird den "81-Boys" gedankt...

hm...jetzt weiss ich nicht, wie ich den Satz zu Ende bringen soll (siehe erster Satz dieses Reviews). HATEBREED danach sind wirklich gut, rudimentäres Geholze, schön brutal und sautight. Stumpf as stumpf can be, aber wirksam.

Alles geklaut bei SLAYER und Konsorten, aber wie gesagt, klingt nett. "Turn this fucking pit into a warzone", welch Ansage! Es geht echt ab im Pit, nichts für Pussys. Ordentlich diving auch am Start, überraschend oft wird jemand in Großaufnahme gefilmt, der einen Rucksack hinten druff geschnallt hat und voll Party macht.

Ihr macht Witze, oder? Nein, macht ihr nicht und das ist das Witzige daran. Spätestens bei DISCIPLINE muss ich dann an die "Planet der Affen" Filme denken. Da gibt's diese Affen-Massenszenen, wo dann ein etwas schlauerer Affe irgendwo auf einem Podest steht und Reden schwingt und die anderen Affen (der Affen-Pöbel) voll durchdrehen, wenn der etwas cooles gesagt hat.

Hauen sich gegenseitig mit Stöcken auf den Kopf, schubsen sich vor Freude und so. Das beste Lied ist "Running Riot und das ist halt ein COCK SPARRER-Cover. Dann kommen die ALL BORO KINGS auf die Bühne und nach dem Intro (ich liebe Intros, jede Band sollte zwei bis drei haben) gehören "boomshakalaka" und "motherfucker" zu den ersten Worten des Sängers.

Und der hat das ernst gemeint. Schon verloren, das ging schnell. Ich will kein Teil eurer Party-Metal-Hop-Bewegung sein. Jede Affenherde hat mehr Stil. Verdammt, solchen Bands wird doch tatsächlich eine Bühne gestellt.

Warum? Danach dann komischerweise wieder HATEBREED, allerdings spielen sie diesmal nur ganz schlechte Songs und zwar unter dem Namen BORN FROM PAIN. Weiterhin nahmen am Unterricht teil: BACKFIRE und DO OR DIE.

Unterm Strich ist das hier bestimmt eine lohnenswerte Anschaffung für jeden, der mit den oben genannten Bands etwas anfangen kann und bereit ist, sein Hirn für 140 Minuten auf Fascho-Niveau runterzufahren.

Für mich ist das eine super Dokumentation über all das, wofür Hardcore NICHT stehen sollte: Rumgeprolle, härteste Männlichkeit wo gibt, Oberflächlichkeit, politisches Unbewusstsein (Politik ist doch eh nur für Schwule und linke Nervensägen, ich weiß...), Vaterlandsliebe, und, und, und.

Naja, irgendwie auch ein sehr beruhigendes Gefühl: Euch die Resistance-Tour, uns die Keller mit den guten Bands und schönen Konzerten.