BLACK KALI MA

You Ride The Pony I'll Be The Bunny CD

Austin, TX, SXSW-Musikmesse, März '99: Die Meldung, dass Gary Floyd, in den frühen Achtzigern Kopf der Austin-Punkpioniere THE DICKS, mit seiner neuen Band auftreten wird, elektrisiert. BLACK KALI MA heisst die neue Formation, die Show wird als Mischung aus den DICKS und der Nachfolgerformation SISTER DOUBLE HAPPINESS beschrieben, und das Warten auf das Album beginnt.

Knapp ein Jahr später ist es dann soweit, "You Ride The Pony (I'll Be The Bunny)" erscheint via Alternative Tentacles, wo seinerzeit schon die DICKS veröffentlichten und wie Gary Floyd in San Francisco ansässig.

Der hatte nach dem Ende seiner Bluespunkrock-Band SISTER DOUBLE HAPPINESS und deren missglücktem Majordeal die letzten Jahre über via Glitterhouse ein paar schöne Platten als GARY FLOYD BAND veröffentlicht, aber mehr als ein Achtungserfolg war das nicht.

Jetzt mit neuer Mannschaft (unter anderem Ed Ivey, Ex-RHYTHM PIGS) ein neuer Anlauf, wobei just zum Releasedate in San Francisco ein (einmaliges?) Reunion-Konzert von SISTER DOUBLE HAPPINESS stattfand.

Und die Ähnlichkeiten sind unverkennbar: BLACK KALI MA, deren Name im Kontext von Floyds Beschäftigung mit hinduistischer Mythologie zu sehen ist, spielen trockenen, erdigen, nur latent punkigen, ja, Rock, der dominiert wird von Floyds bluesig-verzweifeltem Gesang - und der ist es ja, der eigentlich alle Platten, an denen der Mann in den letzten zwanzig Jahren beteiligt war, so hörenswert macht.

Keine Neudefinition eines Genres, keine musikalische Überraschung, sondern einfach nur rundum gut. Dieses Jahr wohl noch live auf hiesigen Bühnen zu begutachten. Hingehen.