KATE MOSH

Life Is Funfair CD

Eigentlich sind mir ja solche Wortspiele zuwider. "Life is funfair". Haha. "Kick Nave and the sad beats". KATE MOSH. Mmh. Nun gut, SHARON STONED haben es damals auch nicht besser gewusst. Der Musik hat es nicht geschadet.

Mit zwei Alben und einer EP mein Leben verändert. Egal, andere Geschichte. Hier haben wir also den neuesten Release aus dem Hause Sinnbus. Ja, Sie erinnern sich richtig, das Label, das vor ein paar Monaten solch wunderschöne Alben wie "Wasserluft" von SEIDENMATT und "Cut the plans" von TORCHOUS veröffentlichte.

"Life is funfair" ist Veröffentlichung Nummer 6 und das Indie-Rock-Album des Jahres! Ja ja, es sind erst fünf Monate um, aber ich bin mir sicher, dass das hier nicht zu toppen ist. Mein Wort doppelt und dreifach drauf.

Es ist fast schon unheimlich, in welcher Liga die Bands aus dem Sinnbus Umfeld spielen. National fällt mir spontan kaum eine Band ein, die KATE MOSH in puncto Spielfreude, Kreativität, Ideenreichtum und Lässigkeit das Wasser reichen könnte.

Die Weilheim-Schule vielleicht. Aber da war ja früher auch vieles besser. KATE MOSH lassen auf vertrackte Parts, britische Popharmonien folgen, spielen Indie-Rock, der analog poppig wie eine Hommage an PAVEMENT ("Hang on for a while") klingt, oft aber auch durch elektronische Hintergrundspielereien eine post-rockige Note bekommt.

Ähnlich wie bei THE ROBOCOP KRAUS oder KVLR. Wo soll das alles noch hinführen? Steve Albini auf Sinnbus-Visite und Vertrieb dieser Scheibe in den USA über Southern! Mein Plädoyer!! Aber auch ohne großes Label wird das hier Aufmerksamkeit bekommen.

Es sei denn, irgendwelche Hochglanzmagazine wollen lieber erstmal abwarten, wie sich denn der neueste Hype entpuppt, ob doch Nu-Metal wieder groß wird und ob man nicht lieber die Entwicklung KATE MOSHs abwarten sollte, bevor man über sie berichtet.

Die alte Geschichte. Allerdings ist die Sache dieses Mal anders: Hier gibt es nichts zu klären, hier muss man nicht abwarten. Das hier ist Shit, ruft mein Mitbewohner und mosht zu MOTÖRHEAD durchs Zimmer.

Wie wahr, denke ich, drehe meine Anlage auf und übertöne mit dem KATE MOSHs Opener "Sandy" Lemmys "Orgasmatron". (40:29) (10/10)