JOANNA NEWSOM

Milk-Eyed Mender CD

Beim ersten Song der ausgebildeten Harfe-Spielerin Joanna Newsom (Oder sagt man Harfistin?) fragt man sich, ob die Dame das jetzt wirklich ernst meint. Will Oldham hat wohl ihr einzigartiges Gesangstalent gelobt, das sicherlich einzigartig ist, aber auch irgendwie nach einer krawalligen Sechsjährigen klingt, die in ihrer höchst individuellen Märchenwelt lebt.

So richtig einordnen kann man das Ganze nicht, was sicherlich für die Platte von Newsom spricht, deren Musik sich aus Bluegrass und dem Folk der 60er speist. Nach einer gewissen Gewöhnungsphase kristallisiert sich bei "Milk-Eyed Mender" heraus, das bereits Newsoms dritte Platte ist, dass es hier um einen recht eigenartigen Umgang mit Popmusik geht, so in etwa die Lagerfeuer-Variante von Björk, aber ohne deren pompöse Effekthascherei.

Kann man sich dran gewöhnen, vor allem aufgrund der sehr entspannten Grundatmosphäre, aber viele Leute wird Newsoms Herumgezupfe an der Harfe und der manchmal etwas schrille Gesang garantiert in Angst und Schrecken versetzen.

(07/10)