HIDDEN HAND

Mother Teacher Destroyer CD

Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt als ganz furchtbarer Ignorant gelte: "Mother Teacher Destroyer", das zweite Album von HIDDEN HAND, ist leider weit davon entfernt, eine gute Platte zu sein. Zwar stehe ich wahrscheinlich mit meiner Meinung alleine da, aber ich bin von "Mother Teacher Destroyer" mehr als enttäuscht.

Und das nicht nur wegen des großartigen Vorgängers "Divine Propaganda", nein, die neuen Songs sind ganz einfach nicht wirklich gut. Ich will Sänger und Gitarrist Wino und seinen beiden Mitstreitern Dave Hennessy und Bruce Falkinburgh sicherlich nicht verwehren, dass sie HIDDEN HAND musikalisch weiterentwickeln wollen - nichts ist öder als Stillstand - aber es scheint, dass sie sich in ihrer Progressivität etwas verloren und nicht auf das Wichtigste konzentriert haben: den Song.

Krampfhaft wird hier versucht mit allerlei Noise-, Psychedelic und sogar Prog-Einflüssen neue Wege zu beschreiten, das Ergebnis ist dann aber leider völlig überladen und eben kontraproduktiv.

Dass HIDDEN HAND so etwas besser können, haben sie ja schon bewiesen. Auch auf "Divine Propaganda" wurde traditioneller Doom nur als Basis benutzt und mit Einflüssen aus den verschiedensten Bereichen zu einem Stück harten Rocks vermengt, aber da kam das Ganze wie aus einem Guss und wirkte nicht so zerfahren wie jetzt auf "Mother Teacher Destroyer".

Dabei geht die Platte eigentlich recht gut los. "The Crossing" ist ein guter, flotter Opener, bei dem die noisigen Elemente gut mit der Musik harmonieren und auch der zweite Song "Half Mast", der unheimlich an BLACK SABBATH erinnert, ist richtig klasse, aber danach geht's nur noch bergab.

Die Songs rauschen - mal rockig, mal eher schleppend - an einem vorbei und wenn man dann doch mal aufhorcht, dann nur, weil irgendein furchtbar gniedelndes Gitarrensolo an den Nerven zerrt.

Dazu kommt noch, dass die Platte, obwohl von J. Robbins produziert, einen furchtbar dumpfen und matschigen Sound hat, was das Ganze total breiig klingen lässt und den schlechten Gesamteindruck der Platte noch unterstreicht.

Schade, wirklich schade, aber ich werte "Mother Teacher Destroyer" mal als Ausrutscher und hoffe, dass HIDDEN HAND bei den nächsten Aufnahmen wieder etwas mehr Wert auf Hörbarkeit legen. (47:58) (05/10)