SIGMATROPIC

Sixteen Haiku & Other Stories

Ziemlich international geht es hier zu Werke: die griechische Band SIGMATROPIC möchte die Haiku-Dichtung, eine japanische Dichtkunst, von Nobel-Preisträger George Seferis vertonen. 2002 brachte man das Ganze auch raus, auf Griechisch.

Nun hat man sich zahlreiche Sängerinnen und Sänger geladen und alles noch mal in englischer Sprache veröffentlicht. Die Stimmen, die nun die 16 einzelnen Haikus vortragen, können sich dabei sehen lassen, stehen doch illustre Namen wie SONIC YOUTH, GIANT SAND, THE BAD SEEDS, THE WALKABOUTS, STEREOLAB, BROKEN DOGS, THE VANITY SET, THE CZARS oder auch CAT POWER dahinter.

Einige von ihnen müssen sich dabei in unbekannten Gewässern bewähren, denn dieser stimmungsvolle Pop passt sich immer nur geringfügig an. Abwechslung ist dabei aber trotzdem genügend gegeben, von unbeschwerten Lagerfeuersongs über schwungvolle, tanzbare Hymnen des etwas alternativeren Pops, bis hinzu schweren, düsteren Balladen wird einiges geboten.

Und wie bei einem solchen Projekt zu erwarten, fügt sich die Musik hier oftmals der Lyrik, wodurch auch eine Nähe zur Filmmusik gewonnen wird. An dem Album werden sich die Meinungen wohl deutlich scheiden, wer im träumerischen Pop versinkt muss noch lange nicht mit dem stampfenden Beat und dem rockigen Gitarrenriff zurechtkommen, über die Carla Torgenson ihre Stimme drückt.

Wer Entdeckungsreisen mag, die durch zahlreiche Klimazonen führen, wird hier wohl erfreut aufhorchen. Wem Begriffe wie World Music, Ambient oder Hippiekacke auch nur in geringen Mengen bereits gruselig sind, sollte lieber die Finger davon lassen.

(58:21) (07/10)