WAXWINGS

Let's Make Our Descent

Die WAXWINGS machen es einem nicht einfach. Etwas unbeholfen torkeln sie hin und her zwischen Ideenreichtum und Langeweile, zwischen dem entwaffnenden Charme wohlklingender Rickenbacker-Gitarren und jaulender Blues-Rock-Eskapaden und der Fähigkeit, sehr ansprechende Songs zu schreiben, sie aber auch durch den übertriebenen Einbau einer Vielzahl von Versatzstücken des Rock'n'Roll ihrer eigentlichen Qualitäten zu berauben.

Eine besonders starke Affinität hat das Detroiter Quartett zum musikalischen Output der späten Sechziger, und gerade das macht sie so sympathisch. Wie schwierig es aber ist, unterschiedliche Interessen und Geschmäcker unter einen Hut zu bringen, zeigt "Let's Make Our Descent" überdeutlich.

Folk, Blues, Psych, Rock und Brit-Pop gleichermaßen eindrucksvoll in ihren Songs umzusetzen gelingt der Band nicht wirklich. Und dennoch birgt das Album einige echte akustische Kostbarkeiten, die vor allem dann aufblitzen, wenn die WAXWINGS den Folk zelebrieren.

Darin liegt ihre wahre Größe. Das Vermächtnis solch begnadeter Bands wie BUFFALO SPRINGFIELD und der BYRDS liegt dann in ihren Händen und voller Stolz geben sie die Essenz des Ganzen an uns weiter.

Wenn sich ihre Definition von Pop-Musik dann doch etwas konsequenter an den traditionellen Formen orientiert, wird die eigentliche Klasse der Band erkennbar. Immer wieder fühlt man sich in solchen Momenten an Matthew Sweets Ausnahme-Album "Girlfriend" erinnert.

Es wird Zeit, etwas auszumisten im Hause WAXWINGS. Weg mit dem Blues-Rock, weg mit dem Honky-Tonk-Klavier, hin zur verträumten, harmonienreichen, bezaubernden Pop-Brillanz, die bereits in einigen ihrer Songs zu finden ist.

Dann sind die WAXWINGS auf einem richtigen Weg. (34:59) (07/10)