VOODOO GLOW SKULLS

Holmes Movies DVD

Kurz nach dem Release ihres letzten Albums "Addicion Tradicion Y Revolucion" bringen die VOODOO GLOW SKULLS "Holmes Movies" raus. Die DVD macht mich etwas stutzig. Warum bekommt fast niemand mit, dass eine einst relevante Band eine DVD herausbringt? Eine Frage, die wohl unbeantwortet bleibt.

Warum sie allerdings nicht auf Victory, dem Label der Band, erscheint, dürfte damit beantwortet sein, dass die Victory-Phase der Band hier komplett ausgeklammert wird. Die 10 Musikvideos, welche das Kernstück der DVD sind, entstammen größtenteils der Epitaph-Ära der Band.

So gibt es mit "El mas chingon", "Drop in", "The devil made me do it" und "Left for dead" einige nette Filmchen zu ausgesprochen guten Songs der Band. Was an den Videos allerdings stört, ist, dass manche aus Liveszenen, deren Qualität zu wünschen übrig lässt, zusammen geschnitten wurden.

Das sind weder richtige Videos, noch brauchbare Livesequenzen. Warum verhunzt man damit also einen guten Song wie "We're back"? Mit "Left for dead" gibt es auf "Holmes Movies" aber auch ein klasse Video, in dem die Band in ein mexikanisches Dorf kommt und sich mit dortigen Voodoo-Meistern anlegt.

Dieses Szenario wird von einem tollen, langsamen Ska-Song begleitet. Das Bonusmaterial ist okay. Es gibt Interviews mit Bandmitgliedern, das Video zu "Fat Randy" auf Spanisch und die jugendfreie Version des "Bulletproof"-Videos zu sehen.

Darüber hinaus hat die Band noch eine Begegnung mit einem "Drunk punk chick in Mexico" auf Video fest gehalten. Ein Kapitel, das man nun wahrlich nicht braucht ... Alles in allem habe ich von einer VOODOO GLOW SKULLS-DVD deutlich mehr erwartet als "Holmes Movies" hergibt.

Zwar gibt es hier ein paar gute Videos zu sehen. Sie helfen aber nicht darüber hinweg, dass es bei den VGS noch sehr viel mehr interessante Dinge gibt als Live-Szenen, oberflächliche Interviews und Videos.

"Holmes Movies" klammert die Geschichte der Band und ihren kulturellen Hintergrund aus. Ihren hispanischen Hintergrund haben die VGS aber durch spanisch gesungene Alben und Mexico-Touren immer betont.

Ferner wird der Wechsel der Band von Epitaph zu Victory, der - da bin ich mir sicher - viele Neuerungen für die VGS bedeutete, außen vor gelassen. Und darüber, wie sich die Band mit Victory fühlt, wie sie mit dem Verlust des Bekanntheitsgrades umgeht und wie ihre letzten beiden Alben entstanden, darüber wird hier kein Wort verloren.

Stattdessen gibt es mehr oder minder langweilige Rundgänge durch die Wohnungen der Bandmitglieder und Interviews, die nur marginalen Einblick in das Leben der Band und ihr Schaffen geben.

"Holmes Movies" lässt viele Wünsche offen. Schade, denn nach über 10 Jahren Bandgeschichte gäbe es sicher viel Spannenderes zu erzählen. (5)