TRAFFIC SOUND

Yellow Sea Years: 1968 - 1971 CD

Der Andenstaat Peru ist eher durch den Anbau von Koka-Pflanzen berüchtigt, nicht aber durch LSD-Produktion und Acid-Gurus. Noch weniger ist Peru allerdings bekannt für seine Psychedelia- und Progressive-Rock Bands.

Doch TRAFFIC SOUND aus einem Vorort von Lima bewiesen, dass auch 4.000 Meter über Normalnull ausgezeichnete Kiffermusik geschaffen werden kann. Warscheinlich wirkt das Dope bei der sauerstoffarmen Luft anders als im Smog von L.A., Haight Ashbury oder des schwingenden Hippie-Londons.

Die Songs der sechs Latino-Hippies lassen natürlich starke Anleihen an die späten YARDBIRDS, CREAM, Hendrix und - natürlich! - TRAFFIC erkennen. Was sie aber angenehm von den Vorbildern abhebt ist der starke Einfluss der heimatlichen Folkloremusik.

Natürlich wird hier die Panflöte geschwungen und die Rumbarassel geschlagen. Manches klingt, als hätte die Tanzkapelle der Lateinamerikanischen Standardtanzmeisterschaft Trips unters Frühstück gemischt bekommen.

Und das ist a) eine witzige Vorstellung und b) eine musikalisch augesprochen interessante Angelegenheit: Acid Blues Rock trifft Hipster-Lounge-Latin-Soul. Muy bien! (8)