CIVET

Massacre CD

Durchaus überrascht war ich darüber, im Jahr 2005 von CIVET via Disaster Records zu hören. Bereits vor einigen Jahren bekam ich die Gelegenheit, mir einen Eindruck von einem Demo des All-Girl-Quartetts aus Orange County zu machen.

Was damals noch in den Teenager-Schühchen zu stecken schien, ist mittlerweile dem Highschool-Alter entwachsen und trägt einen hochhackigen Absatz. So wurde wohl auch Duane Peters beim Anblick der vier aufgestyleten Punk-Girlies schwach und erschmeichelte sich kurz darauf mittels Produktion und Plattenvertrag einen Platz in deren Herzen.

Live wären CIVET also vor allem auch visuell ein Erlebnis wert. Aber wir wollen die Musik dabei ja selbstverständlich nicht unbeachtet lassen. CIVET spielen straight nach-vorne-treibenden Punkrock, und zwar ohne Umwege geradewegs in die Fresse.

Dem Namedropping im Beipackzettel entnimmt man klassische Vorbilder, wie GERMS und WEIDROS, aber auch Vertreter der weiblichen Zunft, wie den RUNAWAYS, PRETENDERS und L7. Wobei ich hingegen ganz unoriginell auf frühe DISTILLERS verweisen würde, weil diese wohl doch eher den Zeitgeist der Mädels treffen dürften - ohne ihnen dabei den Einfluss der vorangegangen Bands absprechen zu wollen.

Dennoch erinnert auch gerade die raue Reibeisenstimme von CIVETs Sängerin Ms Liza Graves an eine kleine Brody Dalle. Darüber hinaus klingen auch die Background-Chöre bei CIVET eben jener Band der zuletzt genannten Herzensbrecherin nicht ganz unähnlich.

Wenngleich ich CIVET ihren eigenen Charakter anerkenne und für solche Hits, wie "Closet death" und "Backday" küssen könnte - mal ganz abgesehen von ihren optischen Reizen. (32:05) (7)