CLARITY PROCESS

Killing The Precedent CD

In den USA ist die Platte schon ein paar Wochen länger auf Rise Records (u.a. FEAR BEFORE THE MARCH OF FLAMES, ANATOMY OF A GHOST) raus, in Europa seit Anfang März auf Defiance, passend zur Tour. CLARITY PROCESS kommen aus Portland, Oregon, und mit ihrem zweiten Album wollen sie es wissen, wird sich zeigen, ob die Vorschusslorbeeren angebracht waren.

Eine Band, die schnell in die üblichen Schubladen von Emo bis Screamo gesteckt wurde, die sich dieser Vereinnahmung aber entziehen will, die sich gleichermaßen in Punk, Metal und Progrock verwurzelt sieht und deren zweites Album entsprechend komplex ausgefallen ist, dass sie sich zur groben Verortung die Erwähnung von COHEED & CAMBRIA (zumindest in Deutschland Labelmates) und MARS VOLTA gefallen lassen muss.

Die Zutaten kommen einem in der Tat bekannt vor: messerscharfe Gitarrenriffs treffen auf plinkerig-akustische, da sind von überraschenden Breaks strukturierte Songs, ein ständiger Wechsel zwischen hymnisch-melodiösen Parts und wütend-aufbrausenden, zwischen gesungenen und gebrüllten Vocals, zwischen punkigem Aufbegehren und verzweifeltem Anklagen.

Erstaunlich dabei die Vielschichtigkeit und Komplexität der Songs, worin sich CLARITY PROCESS von vielen anderen Bands des/der Genres unterscheiden, ohne dass man jedoch das Gefühl von Überladenheit hat oder dass Stilelemente miteinander verquickt wurden, die das nicht vertragen.

Ein löblicher Präzedenzfall, dieses Album. (39:48) (08/10)