PHONOBOY

Très Chic, Trashig CD

Ich erinnere mich noch gut an ein Interview, das schon einige Jahre her ist. Charlotte "Roach" Roche befragte damals TOCOTRONIC, was sie denn von der Hamburger Band STELLA halten würden. Die Band meinte, dass sie ganz nett wäre, allerdings auch nicht wirklich gut, da sie probieren würden, alle möglichen Musikstile zu spielen, aber keiner so richtig gut gelingt.

An diese Aussage muss ich immer wieder denken, wenn ich das Album von PHONOBOY höre. Man probiert alle möglichen Sprachen und Musikstile aus, allerdings bleibt nichts wirklich hängen, bzw.

überzeugt nicht, falls es eventuell doch hängen bleibt. Mal gibt es Lieder, die nach Easy Listening klingen, so wie man ihn aus französischen Filmen der Sechziger Jahre kennt, dann wird wieder ein alter Achtziger-Synthesizer ausgekramt und dann wieder versucht man einen auf Indierock zu machen.

Klingt auch ganz nett, mehr aber eben nicht. Da hilft es auch nicht, wenn man bei "Ce soir", die Refrainmelodie von BLONDIEs "Atomic" nachspielt, oder beim rosaroten Panther und dem "Phantom der Oper" klaut, um etwas Lounge-Atmosphäre hinzukriegen.

Alles klingt nett, aber ist noch ziemlich roh und würde zum Garen sicherlich noch etwas länger brauchen. Nette Ansätze, doch da lob ich mir lieber STELLA, die inzwischen wirklich gut sind.