DIE PIGS

Punkadelic Circus CD

THE PIG MUST DIE heißen jetzt DIE PIGS. Die Frage, ob der neue Name jetzt geiler ist oder nicht, wird mit Sicherheit nicht über das Schicksal dieser Band entscheiden. Das wird die Musik alleine schaffen.

Mit nie da gewesenen TOTEN HOSEN-Chören und selten erreichtem Pathos geht sie los, die Reise durch das bemüht wirkende Programm des "Punkadelic Circus". Dreizehn endlose Songs lang. In der Mitte der Vorstellung sehnt man sich nach einer Pause, die nicht kommen wird.

Die PIGS deutschrocken auf abgegriffene Standards mit vorhersehbaren Melodien und einfachsten Reimen ziellos vor sich hin. Das riecht gefährlich nach Bierzeltdisco und ist so frisch wie der kalte Rauch am Morgen danach.

"Ich weiß nicht wohin, meine Welt dreht sich verkehrt, und ich frag mich jeden Tag: Wie viele Tränen bist du wert?" Schlagerschwangere Lederjackenlyrik, die in Verbindung mit angestrengter Sonnenbrillenattitüde und zerrissenen Jeans unangenehm unglaubwürdig wirkt, gesetzt den Fall, die arschcoolen Bandfotos lassen Rückschlüsse auf das wahre Alter der Beteiligten zu.

Nicht wirklich straight, dieses Konzept: Die laschen BON JOVI-Momente kommen seltsam ironieleer daher und sind deshalb peinlich. Für derartige Gitarrensoli ist bestimmt auch im kleinsten Stadion Platz.

Sie stehen aber im Widerspruch zu einer Band, die uns den "Punkadelic Circus" verspricht. (02/10) (52:15)