DAMO SUZUKI'S NETWORK

Seattle CD

Schon seltsam, wie nach Verstreichen einer gewissen Schamfrist die ollen Hippies wie verweste Zombies wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen. So auch Damo Suzuki, neben Malcolm Mooney der wichtigste Sänger von CAN und später dann DUNKELZIFFER-Mitglied, der bereits '97 mit einem Zyklus von Live-Platten begonnen hat, wozu man auch diese Doppel-CD zählen muß.

CAN-Liebhaber (dazu zähle ich mich nach wie vor) werden ihren Spaß an dem kantigen, irgendwie total seltsamen Gesang von Suzuki und den langen hypnotischen und monotonen Improvisationspassagen haben, die gerne mal die zehn Minuten-Grenze überschreiten und auf einem Stand von vor 20 Jahren eingefroren zu sein scheinen.

Da so ein Sound schon damals völlig zeitlos war und man auch nicht unbedingt total bekifft sein muß (trotzdem keine schlechte Idee), um diese Platte verstehen zu können, funktioniert Herr Suzukis unnostalgischer, nicht von dieser Welt stammender kunstvoller Trip selbst in den 90ern noch ganz wunderbar.

Hippie-Scheiß, von dem man einfach nicht genug kriegen kann. Mit dabei mal wieder Michael Karoli, ebenfalls von CAN.