ZOONAMI

s/t CD

Also das Cover ist schon mal scheiße, auch wenn da bestimmt viele anderer Meinung sein werden. In die Kamera gestreckte Frauenärsche und Pornoposen gehen mir aber grundsätzlich auf die Nerven, wie wohl es sich hier zu allem unnötigen Überfluss um eine mittlerweile in allen Musikrichtungen genutzte Unart handelt.

Man schaue nur mal eine Viertelstunde Musik-TV. Denkt mal darüber nach, alle! Ganz anders sehe ich jedoch das musikalisch Dargebotene. Der gegebene Hinweis auf (frühe) WEEN und URGE OVERKILL ist zwar eventuell etwas vermessen, zeigt aber deutlich an, in welche Richtung es geht.

Diese Richtung wird direkt mit dem ersten Song "Trashlords" vorgegeben, was aber nicht etwa heißen soll, dass hier bereits das Pulver verschossen wird. Im Gegenteil, die Linie wird beibehalten, um beim vierten Song "Alien drug exterminator" einen ersten kolossalen Höhepunkt anzustreben.

Das folgende relativ lange "Space society" macht dann schon deutlich, dass URGE OVERKILL sich bei den Bandmitgliedern schon des Öfteren auf dem Plattenteller gedreht haben. "Ants" und "The secret sector" liebäugeln mutigerweise mit Country-Anklängen, was unter anderem zeigt, dass man sich nicht krampfhaft um einen bestimmten Stil bemüht, sondern durchaus auf mehreren Gewässern zu Hause ist.

Bandmitglieder von ZOONAMI tummeln sich übrigens neben- oder hauptberuflich auch noch bei den PSYCHEDELIC AVENGERS und bei PAYOLA, was klar macht, dass es sich um eine deutsche Band handelt.

Das hört man vom Slang her leider auch an mancher Stelle dem Gesang an, dessen stimmliche Qualitäten mich aber dennoch überzeugen. Gleichwohl könnte man ja mal den Versuch starten, einen Song in der eigenen Sprache zu singen, mir würde das bestimmt gefallen.

(31:37) (08/10)