SCREAMING SILENCE / LAST DAY EVER

Amicizia Famiglia Per Sempre CD

Bei Split-Alben ist das immer so eine Sache. Meistens finden sich befreundete Bands oder Labelpartner bei solchen Kollaborationen zusammen. Schöne Angelegenheit soweit, schwierig wird es nur dann, wenn nicht beide Bands auf gleichem Niveau sind.

So geschehen im vorliegenden Fall. Nach dem Intro legen SCREAMING SILENCE mit "Wake up" schon ganz gut los, aber über die Dauer der insgesamt sechs Songs langweilt die Stimme von Shouter Toni doch sehr.

Dass man manchmal vor lauter eintönigem Gegrunze trotz vorliegendem Text nicht folgen kann, spricht da schon für sich. Überflüssig ist auch das prollige "Kingz in tha hood". Zeilen wie "You haven't got a chance, so murder yourself or we will get you" kann man echt nicht ernst nehmen.

Auch musikalisch fährt der Fünfer eine eher eintönige Schiene, angestaubte Gitarrenriffs "konkurrieren" mit einem allzu berechenbaren Schlagzeug. Kann man sich halt nebenbei ganz gut anhören, aber einen hohen Wiedererkennungswert aufgrund von Individualismus und Originalität kann man hier wirklich nicht bescheinigen.

Den zweiten Teil des Albums bestreiten LAST DAY EVER und machen eigentlich nahtlos da weiter, wo eben noch SCREAMING SILENCE an den Nerven gekratzt haben. Eindeutiger Vorteil hier ist der zweistimmige Gesang, er beschert der Band einfach größere Flexibilität und macht zugleich mehr Druck bei mehr Eingängigkeit.

Die zwischendurch eingestreuten Unity-Crew Vocals kann man gelten lassen und was an Schlagzeug und Gitarre geboten wird, ist im Vergleich zu oben genannten Aspekten schon ausgereifter. Man merkt, dass die einzelnen Mitglieder schon vorher in anderen Bands gespielt haben.

Punktemäßig liegen LAST DAY EVER also vorne, insgesamt bleibt "Amicizia Famiglia Per Sempre" aber eher ein Album für echte Liebhaber. Der "normale" Hardcore-Fan wird sich wohl eher weiterhin an Szenegrößen wie HEAVEN SHALL BURN oder MAROON orientieren.

(37:51) (05/10)