KARL LARSSON

Pale As Milk CD

Viele werden es ohnehin wissen, dennoch sollte ich erwähnen, dass Karl Larsson der musikalische Kopf der schwedischen Band LAST DAYS OF APRIL ist. Waren diese in den letzten Jahren aus diversen Gründen nominell bereits eh zum Duo geschrumpft, hat sich Herr Larsson nun aller Verpflichtungen entledigt und "Pale As Milk" völlig im Alleingang fertig gestellt.

Wobei, das stimmt nicht ganz, denn wer zur Zeit in Schweden etwas auf sich hält, der kommt an Produzent Pelle Gunnerfeldt (FIRESIDE, HIVES, LOGH, ... ) nicht vorbei. Wie auch schon bei den LDOA-Alben gingen die Aufnahmen zur endgültigen Veredelung durch seine Finger.

Nun denn, auf der einen Seite ist dieses Album unter dem Namen Karl Larssons eine Überraschung, da diesem auch in seiner Band schon lange niemand mehr die Songwriter-Vorherrschaft streitig gemacht hat.

Auf der anderen Seite aber zeigt er, dass sein musikalisches Mitteilungsbedürfnis derzeit nicht viel mehr hergibt, als noch auf "If You Lose It", dem letzten Werk von LDOA, zu hören. Das ist jetzt gar nicht mal so negativ gemeint, wie es sich anhört, denn wenn jemand etwas richtig gut kann, dann soll er ruhig dabei bleiben.

Die neun Songs jedenfalls hätten wunderbar auch unter dem Namen LDOA veröffentlicht werden können, auch wenn sie in ihrer Verspieltheit und in ihren dichten Arrangements doch eher an deren Frühwerk erinnern und damit ein wenig in Kontrast zu den abgespeckten Sachen vor allem des letzten Albums stehen.

Was Karl Larsson am besten kann, das ist großartige Popsongs zu schreiben, auf "Pale As Milk" zeigt er sich endlich mal wieder in Hochform. Nach eigener Aussage wollte er frei von festen Zeitplänen und Erwartungshaltungen einfach nur Musik machen, und scheinbar hat es ihn befreit, sich von der Marke LDOA zu lösen.

So jedenfalls hört es sich an. (34:37) (08/10)