KAISER CHIEFS

Employment CD

Oh Himmel, schon wieder Nachschub aus der britischen Hype-Maschinerie. In UK schossen Singles wie Album der KAISER CHIEFS, das bei uns mal wieder mit monatelanger Verspätung veröffentlicht wird, direkt in die Charts, und man kann das schon verstehen, denn die Burschen aus Leeds sind erstaunlich griffig, verwursten alles, was derzeit gern genommen wird: klassischen Britpop (deren Produzent Stephen Street machte den Job auch hier), etwas Dance-Punk, Neo-Garage à la MANDO DIAO und CAESARS, kochen ein Süppchen, das durchaus mundet, aber im Abgang die Vermutung aufkeimen lässt, dass hier mit künstlichen Geschmacksverstärkern gearbeitet wurde.

Und ganz auffällig: Die Platte fängt unglaublich stark an, haut mit "Everyday I love you less and less" und vor allem dem hymnischen, mitreißenden "I predict a riot" gleich zwei Hits raus, kommt dann noch mit "Na na na na naa" und "Oh my god" einmal kurz zurück und plätschert ab da nur noch vor sich hin.

Nun, die Massen scheint das nicht zu stören, die junge Band aus Leeds wird derzeit enorm hoch gehandelt, in einem Atemzug mit FRANZ FERDINAND genannt. Ach ja, und weil es immer wieder in Berichten über die Band auftaucht: Angeblich hat man die Band nach Graham "Blur" Coxons Motorrad benannt, eine "Kaiser Chief".

Seltsam nur, dass auch mit ausgiebiger Internetrecherche kein solches Motorrad zu finden ist. Legendenbildung im Eigenbau oder was? Unterm Strich bleibt der Eindruck einer Band, die als Tiger losgespringt, aber 40 Minuten später nur noch als brave Hauskatze landet.

Aber andererseits: so viele Bands gibt es nicht, die drei, vier richtig gute Songs auf einem Album haben. (40:46) (07/10)