WEEN

Shinola Vol. 1 CD

Ich habe eine schlechte und vierzehn gute Nachrichten. "Shinola Vol. 1" ist kein neues Studioalbum von WEEN. Es handelt sich allesamt um ältere Stücke, teils in neuen Remixen, teilweise aber auch unveröffentlichtes Material von Songs, die bei vergangenen Studioaufenthalten entstanden sind und nun erstmalig offiziell das Licht der Welt erblicken.

Tauschbörsennutzer werden den einen oder anderen Song kennen, allerdings hat man hier erstmalig die Gelegenheit, die Stücke in anständiger Qualität und ordentlich produziert zu hören. Der aufmerksame Leser merkt, dass sich hier schon eine gute Nachricht mit eingeschlichen hat.

Die nächsten zwölf guten Nachrichten heißen, "Tastes good on th' Bum", "Boy club", "I fell in love today", "Big fat fuck", "Gabrielle", "Did you see me", "How high can you fly", "Transitions", "Israel", "The rift", "Monique the freak" und "Someday".

WEEN sind WEEN, und entweder man liebt sie oder man liebt sie, sonst lasse ich nichts gelten. Wer sonst klingt so? Wer darf sich in punkto Abwechslungsreichtum stets auf das oberste Treppchen stellen? Und das, obwohl es immer wieder WEEN-Songs werden.

Gleichwohl stellen sich haufenweise Erinnerungen an andere Bands ein, was durchaus seine Berechtigung hat. Wenn man wie ich bei "Did you see me?" an PINK FLOYD denkt, dann doch eher dahingehend, dass ich mir diesen Song von PINK FLOYD gewünscht hätte, dass diese es aber WEEN überlassen haben, ihn zu schreiben.

Bei "Gabrielle" meint man unweigerlich, der große Phil Lynott hätte sich noch mal aus dem Grab erhoben, weil er diesen einen, wichtigen THIN LIZZY-Song noch unbedingt aufnehmen musste. WEEN machen den Unterschied deutlich, der zwischen Plagiat und Hommage liegt.

Die letzte gute Nachricht war zugleich die erste und findet sich im Albumtitel. (47:40) (9)