SKY SAXON

Transparency CD

Um Sky Saxon ranken sich die Legenden. Man sagt, er habe quasi im Alleingang Psychedelia erfunden, man schreibt ihm die Urheberschaft von "Flower Power" zu, und er war wohl auch der Erste, der von "Blumenkindern" sprach.

Seit 1965 ist er im Geschäft, und er hat mit den SEEDS viele der absoluten Vorzeigesongs des Genres Garage/Psychedelia auf dem Konto. Seine große Zeit, als die SEEDS noch Support-Bands wie die DOORS (die seinen Orgel- und Gesangsstil schamlos adaptierten), KINKS oder BYRDS hatten, ist natürlich lange vorbei.

Seit den späten 60s gab es nur sporadisch Lebenszeichen in Form von halbgaren Soloalben (ganz furchtbar: die "Dragonslayers"-LP). Und mit einem weiteren Solowerk zeigt sich der Psychedelia-Altmeister in absoluter Topform.

"Transparency" klingt zwar nicht überpuristisch nach 1966, aber der behutsam modernisierte Sound passt hervorragend zu den zehn neuen Songs. Das tremolozerfaserte E-Piano klingt extrem schrill und drahtig, dazu ist alles in eine ordentliche Packung Reverb eingewickelt.

Die Songs strahlen allesamt eine beinahe spirituelle Grundhaltung aus, und selbst wenn Sky Saxon über eine Dose Katzenfutter sänge, es wäre immer noch ein Mantra. Aber auch Sky's Stimme ist würdevoll gealtert.

Irgendwie klingt es stets beschwörend, wie Space-Age Schamane mit einem abgefahrenen Ritual. Diese Platte ist definitiv ein Appetitanreger auf künftige Shows der wiedervereinten SEEDS und auch auf die ebenfalls bei Jungle erschienene Live-DVD.

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