BORG 64

They're Using Nanoprobes CD

Die Anfang dieses Jahres ebenfalls auf Codebreaker veröffentlichte 7" "Exit Wounds" der Schweden BORG 64 war schon ein ziemlich beeindruckendes Stück kontrollierten musikalischen Wahnsinns und mit ihrem ersten Album "They're Using Nanoprobes" knüpfen BORG 64 nahtlos an ihre erste Großtat an.

BORG 64, das ist moderner, treibender Punkrock, gepaart mit leicht frickeligem Noiserock, dargebracht mit der Hektik, dem Groove und der Energie, wie sie einst auch die späten REFUSED besaßen.

Brachialsound also, der sich zwar auch mal episch in NEUROSIS-Gefilden bewegt, meist aber straight nach vorne gekloppt wird. Der permanente Synthie-Einsatz und diverse Elektro-Spielereien sorgen für Abwechslung und helfen gleichzeitig beim Aufbau einer ziemlich undurchdringlichen "Wall of sound", die trotz Drumcomputer überraschend natürlich klingt.

Und auch der ständig überschnappende, ebenfalls leicht an Dennis "Boheme" Lyxzén zu REFUSED-Zeiten erinnernde verzerrte Kreischgesang ist hier absolut passend und ausnahmsweise mal nicht nervig, Dass das Trio zudem noch Sinn für Humor besitzt, zeigen Songtitel wie "If i wasn't vegan i would eat punks like you for breakfast" oder "You and everyone you know and everyone they know are going to die", dabei sind BORG 64s Texte aber sehr klug, durchdacht und gesellschaftspolitisch geprägt.

Da verwundert es nicht, dass BORG 64 einst als politisches Drum'n'Bass-Projekt starteten, bevor sich ihr Sound immer mehr in Richtung Elektro-Hardcore entwickelte. Ein sehr angenehm anzuhörender Wutausbruch, das hier.

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