NUCLEAR ASSAULT

Third World Genocide CD

Ich glaube, so etwas nennt man einen Rohrkrepierer. Die New Yorker NUCLEAR ASSAULT geben sich auf ihrem Comebackalbum "Third World Genocide" nach einer Auszeit von knapp zwölf Jahren zwar alle Mühe, an ihre Klassiker "Game Over" oder "Handle With Care" anzuschließen, scheitern damit aber schon im Ansatz.

Alle(!) Songs auf der Platte dümplen im Midtempo ohne jede Dynamik vor sich hin - selbst die gelegentlichen Thrash-Ausbrüche klingen lahm - und haben ob des miesen Songwritings keinerlei Wiedererkennungswert.

Dazu sind die Gitarrensoli einfach schrecklich und generell unpassend platziert und der Sound dumpf und ohne jeden Druck (das Schlagzeug klingt nach Keksdosensammlung). War früher John Connellys gewöhnungsbedürftige Stimme das, was manchmal an NUCLEAR ASSAULT störte, so ist sie jetzt das Einzige, was an alte Großtaten erinnert.

Dabei ist "Third World Genocide" gar nicht mal wirklich beschissen - allerdings für den "witzigen" Ausflug in den Punkrock mit dem Song "Whine and cheese" müsste es Prügel geben -, nur eben ganz furchtbar langweilig.

Eigentlich genau so eine Platte, wie sie Anfang und Mitte der Neunziger zig Thrash Metal-Bands gemacht haben, und die sich dann entweder direkt oder nach ein paar weiteren öden Platten im selben Stil auflösten.

Bei vielen hat das Comeback dann mit Platten, deren Songs sich am eigenen Frühwerk orientierten, mehr oder weniger geklappt. Bei NUCLEAR ASSAULT leider nicht. Sehr schade. (4)