31KNOTS

Talk Like Blood CD

Selig jene, die die konstante Evolution dieser Band aus Portland mit begleiten konnten lese ich im Bandinfo, und ich fühle mich selig. Okay, das erste Album, eher ein Demo, ist höllisch schwer zu bekommen, aber seit der ersten, der "Rehearsal Dinner"-EP auf 54° 40' or Fight! Records sitze ich regelmäßig vor jeder Veröffentlichung, brauche zwei, drei Tage um es zu durchblicken, habe dann aber Glückseligkeit erreicht.

Keine Lobeshymne, die ich nicht angestimmt hätte auf die Einzigartigkeit und die Virtuosität der drei jungen Herren, die sich trotz ihres Anspruchs und einer gewissen Verkopftheit immer einen gewaltigen Pop-Appeal bewahrt haben.

Trotz aller Reaktionen derjenigen, die mal in den Genuss eines Albums oder eines Konzerts gekommen sind - Reaktionen übrigens, die bei Menschen, die die Band bisher nicht kannten, immer etwas heftiger ausfallen als bei anderen Bands - waren 31KNOTS immer ein Geheimtipp, wenn auch einer, der immer ein Stück weniger geheim geworden ist.

Nun, nach längerer Suche, die erstaunlicherweise in Europa etwas schneller beendet war, ist die Band in den USA endlich auf einem renommierten Label gelandet, was ihr nur zu gönnen ist. Jetzt das neue Album.

Auch das macht mich wieder glücklich. Es ist der gleiche Vorgang, ein Lieblingsalbum, das erarbeitet werden will. Die bandtypischen Charakteristika sind erhalten geblieben, das kunstfertige Gitarrenspiel Joe Haeges, begleitet von seinen nicht weniger begabten Mitstreitern, das Spiel mit Sounds und Samples und die leichten Jazzanleihen, die der Band immer wieder Vergleiche mit YES und KARATE eingebracht haben.

Unbestrittene Höhepunkte diesmal die Songs "Hearsay" und "Proxy and dominion", aber das auch nur, weil sie vergleichsweise leicht zugänglich sind. Aber was rede ich, auf diese Band lass ich nichts kommen, und da sie ja nun nicht reich und berühmt ist, höre ich nicht auf, sie stets und ständig anzupreisen.

"Talk Like Blood" gibt mir wieder viele, viele gute Argumente. (38:08) (10)