DEATH CAB FOR CUTIE

Drive Well, Sleep Carefully DVD

Es gibt ohne Zweifel richtig gute Band-DVDs, meist legendäre Shows, garniert mit ein paar Blicken hinter die Kulissen und kreativ umgesetzt. Doch da es mittlerweile zu einem Rundumprogramm neben T-Shirts und der Platte gehört, bringt nun jeder der etwas auf sich und seine Karriere hält, einen vollgestopften Silberling raus.

Bietet ja auch so schön viel Platz, enthält darum auch fast immer überwiegend Belangloses. DEATH CAB FOR CUTIE machen das ähnlich und beweisen in dem 86 min. langen Film, dass nicht jeder wirklich etwas interessantes zu sagen hat, der eine Gitarre halten und gute Songs schreiben kann.

Ein Gesprächsfitzel wechselt sich meist mit einer Liveaufnahme von der 2004er Tour in den USA ab, die besonders dann schön zu sehen sind, wenn Justin Mitchell Aufnahmen vom Rande der Tour einstreut und sich mal von den Bühnen trennt.

Aber warum müssen DCFC dazwischen einen Tiefflieger nach dem anderen loslassen? Warum sind ihr Gejammer über die Härten des Tourlebens und die Stereotype zum kreativen Schaffensprozess so unglaublich nichtssagend und langweilig, dass man vor Müdigkeit es noch nicht mal mehr schafft sich über solchen Nonsens aufzuregen? Die Aussagen der Bands liegen meist in der "So eine Tour ist echt anstrengend und dann spielt man jeden Tag die gleichen Songs, aber wenn man dann vor dem Publikum steht, die Energie spürt ..." Klasse - gähn.

Es beschleicht einen das Gefühl, dass die Rockstarisierung der Indieszene immer rascher voranschreitet und wie passend kommt kurz darauf die Groupie-Szene im Film. Die DCFC-Jungs Arm in Arm mit Mädels, verwackelte Fotos mit der Handykamera, Autogramme schreiben.

Na gut, es ist ihnen scheinbar etwas unangenehm, aber vielleicht sind sie auch nur schüchtern. Zu dem Film kommen noch ein paar weitere Songs, teilweise unveröffentlichte Versionen und nochmals Interviewschnipsel.

Danach bleibt nur die Frage zurück, was das jetzt alles sollte. Eine Menge unspektakulärer Liveaufnahmen mit bravem Klatschvieh und Interviews, die eine gähnende Leere verbreiten. Aber man hätte es sich bereits nach den ersten Sekunden denken können, flackerte dort doch über den Bildschirm, dass dies nicht die Story von Underground gegen Mainstream sei und auch nicht die von Independent gegen Major, sondern nur die Story einer Band auf Tour.

Aber selbst daraus hätte man mehr machen können, dass sich DCFC kritisch mit ihren vorherigen Aussagen und dem Wechsel zum Major auseinandersetzen, hat doch ehrlich gesagt niemand erwartet.

Warum nur so belanglos?