MILEMARKER

Ominosity CD

Neues Label, schlechter Job: MILEMARKER aus Chicago waren auch deshalb ständig in Europa präsent, weil sich ihr bisheriges Label Jade Tree nebst Booker Ingo um vernünftige Promotion gekümmert hat. Anders Eyeball Records, das Label des THURSDAY-Frontmanns, die weder das neue Album promoten noch E-Mails beantworten.

MILEMARKER, das ist bekannt, fühlten nach dem letzten Album, der letzten Tour eine gewisse Leere, der ständige und als anstrengend, erschöpfend empfundene Wechsel zwischen Aufnehmen und Touren hatte seinen Tribut gefordert.

Man entschloss sich zu einer kreativen Pause, ohne freilich ganz untätig zu bleiben (siehe CHALLENGER), wechselte das Label (siehe oben) und nahm im März 2005 schließlich mit Steve Albini im heimischen Chicago "Ominosity" auf, in der altbekannten Besetzung Davis/Burian/Laney, mit Noah Leger und Tony Lazzara am Schlagzeug sowie diversen "Familienmitgliedern" als Studiogästen.

MILEMARKER sind also zurück, und es hat sich nichts grundsätzliches geändert, was gut ist: Auf "Ominosity" sind MILEMARKER sofort und deutlich erkennbar, aber präsentieren sich doch etwas gewandelt, noisiger und weniger poppig als noch zu "Anaesthetic"-Zeiten.

Seitdem sind aber doch schlappe vier Jahre ins Land gegangen, und MILEMARKER haben sich erstmal neu justieren müssen. So ist "Ominosity" nicht einfach zu einem Nachfolge-Album geworden, sondern bündelt stärker als die bisherigen Releases alle Genres, zu denen man sich hingezogen fühlt, changiert von dunklem, düsterem, doomigem Noiserock (etwa "Sun out") zu beinahe schon poppigen Nummern, ist immer enorm intensiv und nachdrücklich, ohne jedoch penetrant zu werden.

Musikalisch und optisch ist das Album wie aus einem Guss, ein weiterer Höhepunkt in einer Diskografie ohne Ausfälle. (51:06) (08/10)