30 SECONDS TO MARS

A Beautiful Lie CD

Unangenehme Tätigkeiten beliebe ich meist so lange wie möglich zu verschieben, aber meist holen sie einen dann doch ein. So geschehen auch mit dem Zweitling von 30 SECONDS TO MARS. Natürlich bot der billige Pappschuber nicht gerade besonderen Anreiz, das Album anzuhören, aber was mir größere Kopfschmerzen bereitete, war die Tatsache, dass ein Konzern hinter dem Album steht und sich mit Jared Leto ein recht bekannter Schauspieler an der Musik versucht.

Solche Tatsachen werfen mich dann immer in ein Wechselbad der Gefühle und es fällt einem immer schwerer, seine Vorurteile zu regulieren, vor allem, wenn Leto dann so unreflektierte Statements über Südafrika abgibt, in denen er dessen Schönheit erkennt, aber auch auf die Zerstörung durch Menschen hinweist, dann aber kurzerhand seine Bandmitglieder einfliegen lässt.

Eine gewisse Ironie liegt der Sache eben inne. Musikalisch ist das Album sowohl verträumt, als auch rockig. Als Vergleich könnte man DREDG und AT THE DRIVE-IN nennen, aber man könnte auch einfach sagen, dass nichts Neues geschaffen wurde.

Talentiert ist die Gruppe sicherlich, aber die im Promo-Wisch implizierte textliche Tiefe des Albums mutet mir eher floskelhaft an. In seiner Beliebigkeit bleibt das Album solider Durchschnitt.

(05/10)