S.O.D.

Bigger Than The Devil

Es muß 1986 herum gewesen sein (jedenfalls ging ich noch zur Schule), als ich die erste Platte der STORMTROOPERS OF DEATH "Speak English Or Die" das erste Mal hörte. Damals, ich war noch ziemlicher Metalfan, war diese Scheibe etwas grandioses - und sie ist es bis heute.

Sicher, geholt habe ich sie mir eigentlich nur, weil drei der vier S.O.D.-Musiker bei den zu dieser Zeit von mir sehr geschätzten ANTHRAX spielten. Der Sound und die Songs bliesen alles weg, was ich bis dato an Musik so kannte.

Lieder wie ‚March of the S.O.D', ‚Fist banging mania', ‚Pre-menstrual princess blues' oder mein Favorit ‚Douche Crew' sind einfach göttlich und nicht zu toppen. Leider blieb es nur bei dieser einen Studioscheibe, da die ganze Band nur ein loses Spassprojekt war.

Der Sänger, vorher nur Roadie bei Anthrax, gründete später die unsäglichen M.O.D., Bassist Danny Lilker spielte bei den geilen Nuclear Assault und später bei den Knüpplern von Brutal Truth, Trommler und Gitarrist blieben bei Anthrax.

Als vor ein paar Monaten die Kunde eines neuen Studioalbums die Runde machte, war ich also mächtig gespannt, ob ein zweiter Klassiker zustande gebracht werden würde. Als ich sie dann endlich im Plattenladen erspähte, griff ich ohne zu zögern zu - leider.

Die Atmosphäre des Erstlings konnte leider nicht mehr eingefangen werden. Zu viele der Songs erinnern mich an Pantera und Konsorten oder an anderen unsäglichen N.Y.-Metalcore. Lediglich ‚Shenanigans', und ‚We all bleed red' erinnern noch an die Heldentaten vergangener Zeiten und blasen alles weg.

Dem Rest der Songs fehlt irgendwie der richtige Kick und die Räudigkeit der ersten LP. Auch die (zu) gute Produktion läßt die Scheibe eher verlieren als gewinnen (das Debut wurde angeblich in vier Tagen geschrieben UND aufgenommen).

Aber vielleicht sehe ich das in vierzehn Jahren, wenn evtl. die dritte S.O.D.-Scheibe kommt, wieder anders. Für das Coverartwork (eine geniale Persiflage auf das Cover der dritten Iron Maiden Platte) hat die Scheibe sechs Punkte verdient, für die Musik höchstens vier.

Wer S.O.D. bisher nicht kannte, sollte (muß!) zum Debüt greifen.